Freitag, 9. September 2011

Vom Fischer und seiner Frau oder - Walfischgesänge


Wer hätte das gedacht, dass Märchen so gut ankommen :-))))
Steckt in uns allen doch ein kleines Kind mit märchenhaften Vorstellungen  ???
Ich denke ja - ich freu mich riesig  :-)))))

Und nun erzähle ich euch, wie die Idee zum nächsten Märchen entstand.

Im Frühling dieses Jahres kam meine Freundin Gabi und wollte ein paar Fischchen für ihren töpfernen Springbrunnen.
Perlen ??? Niemals !!!
Gefused mussten sie sein.

Ihre Fische waren zuckersüß, zart und niedlich und ich wollte gleichfalls 
einige zaubern.

Nun - ich und zart, niedlich, klein, feenhaft - ächz. 
Bei mir wird immer alles groß und mächtig und hält für die Ewigkeit 
:-00000000

Als ich dann meine Fische in den Händen hatte, war sofort die nächste Geschichte geboren.


Doch zuvor: Habt ihr ebenfalls Märchen, die ihr nicht ausstehen könnt ???
Wenn ja, dann sagt mir welche. 
Vielleicht können wir sie zu unserem Wohlgefallen umschreiben  
;-))))))) 


Also bei mir war es:   VOM FISCHER UND SEINER FRAU

Warum ? 
Puh ! Hmmm.
Ich glaube, ich fand es damals schon schrecklich, dass der arme Mann so eine üble Frau hatte. Raffgierig, unsensibel, bösartig. Ja, so kam sie mir vor.
Steckte damals schon eine kleine Emanze in mir ?

Und dann noch dieses Gedicht.
Boahhh.
Als kleines Mädle, im süddeutschen Raum - jajaja, im Schwabenland, aber ohne Schwäbischschwätze - aufgewachsen, mit bayrischen Wurzeln der Frau Mama, fand ich dieses nordische Sprache SO WAS VON GRAUSIG.

Dazu der Herr Papa, der NIEMALS im Norden Deutschlands Urlaub machen wollte, denn da "müsse man ja einen Strandkorb buchen UND bezahlen".
Ein absolutes NOGO.

So fanden wir uns jeden Sommer in Frankreich, Spanien und Italien ein. 
Der Norden - ein verordnetes Tabu.

Gottseidank wird man älter, kann sich seine eigene Meinung bilden und
siehe da - auch das Weltbild und der Geschmack ändern sich 
:-)))))

Heute "verstehe" ich die Nordlichter und finde nichts so schön, wie ein 
Urlaub an der Nord- oder Ostsee. 
Natürlich liebe ich den Süden ebenfalls noch. 
Aber Erholung pur heißt für mich - ab in den Norden. 


Doch nun zur Märchenstunde.
Seid schön ruhig und hört gut zu ! 



Es war einmal ein Fischer und seine Frau, die wohnten zusammen in einer kleinen Fischerhütte, dicht an der See, und der Fischer ging alle Tage hin und angelte; und er angelte und angelte.
So saß er auch einmal mit seiner Angel und sah immer in das klare Wasser hinein; und so saß er nun und saß.
Da ging die Angel auf den Grund, tief hinunter, und als er sie heraufholte, da holte er einen großen Butt heraus.

Wer weiter lesen möchte:




Ich habe es lieber so  ;-))))))))))))))))))))

Doch am letzten Tag erschien mit einem Male nicht der Butt, sondern eine große Herde Walfische schwamm singend und spritzend auf das Ufer zu.
 Der Fischer sprang erschrocken zurück und wollte schon das Weite suchen,
als eine sanfte Stimme ihn zurückhielt.

"Warte, lieber Mann", sprach sie. "Du brauchst keine Angst zu haben.
Sag mir, was deine Frau möchte."

"Nun", stotterte er, "nun, ähhh, nun, sie will werden wie der liebe Gott."

Die Wale schauten sich an, wiegten sich im Wasser hin und her und schienen sich köstlich über ein solchen Ansinnen zu amüsieren.

"Nun, der Wunsch soll ihr erfüllt werden", sprach der Größte der Wale.
"Sie sitzt schon wieder in der Fischhütte."
  Er lies eine große Fontäne aus seinem Atemloch emporsteigen.
"Aber du, lieber Mann, der solch eine Geduld mit seiner Frau hatte, der ihr jeden Wunsch erfüllen wollte, du hast ein besseres Schicksal verdient.
Spring auf meinen Rücken und wir werden dich zu einem Land führen, 
das schöner als das Schlaraffenland selbst ist. 
Es soll dir dort an nichts fehlen, und du wirst ewig glücklich sein."

Der arme Fischer dachte kurz nach über das, was ihn wohl erwarten würde, wenn er wieder nach Hause kehrte.
Die Vorstellung behagte ihm gar nicht.

So warf er freudig seine Angel über den Rücken, sprang auf den Rücken des großen Wales und lies sich jauchzend über das Meer in weite Ferne tragen.
Und wenn er nicht gestorben ist, dann weilt er auch heute noch in seinem persönlichen Schlaraffenland.




Und ? Er hat es verdient - oder ???

Mit diesem Meeres-Märchen verabschiede ich mich zu einem weiteren 
Urlaub an der Ostsee.
Vielleicht ist ja Usedom das Schlaraffenland des Fischers und ich sehe 
ihn dort.
Ab morgen habe ich zwei Wochen Zeit ihn zu suchen.



Ich wünsche euch allen eine ganz tolle Zeit ...

***

... und begrüße noch Peter als einen neuen Leser.

***

Lasst es euch gut gehen.
Eure Manou



Freitag, 2. September 2011

Es war einmal ...



... vor zwei Tagen, in einer großen herrschaftlichen Buchhandlung 
in der City.
Einsam und verlassen stand dort ein riesengroßes Märchenbuch
in einem Regal.

Nun, alleine ist eigentlich das falsche Wort, denn es wurde von vielen anderen Märchenbüchern umgeben, ja regelrecht im Regal zerquetscht. 
Doch die anderen war sich zu fein oder zu uninteressiert, um sich mit 
dem großen Riesen abzugeben.
Rechts stand das hauffsche Märchenbuch, das gelangweilt den ganzen
Tag vor sich hinschlief. 
Links davon befand sich das Buch der Märchen aus 1001 Nacht. 
Doch dieses war nur damit beschäftigt, sich im gegenüberliegenden Spiegel zu betrachten und die goldenen Glöckchen hin und her zu schwingen.
Der Rest gab sich ebenfalls keine Mühe, sich mit dem großen Dickerchen
zu beschäftigen.

So fristete das Buch tagein tagaus freudlos und traurig vor sich hin.

Doch plötzlich ging ein Rucken durch seinen Körper.

Es wurde aus dem Regal gehoben und befand sich in den Händen einer,
himmlischen Erscheinung, einer Königin.

 Es wurde hin und her gedreht, beseite gelegt, wieder aufgenommen, durchblättert, murmelnd begutachtet, wieder durchblättert
und 
endlich endlich 
hörte es eine Stimme, die wie Honig in seinen Ohren klang.

"Genau das ist es, genau sooo etwas habe ich gesucht".

Es schwebte zu der Stelle, an der Bücher gegen klingende Münze getauscht wurden, befand sich kurz darauf mit einigen anderen Büchern in einer Tasche, in der es mit der Zeit sogar recht eng wurde.

Doch das Buch war so endlos glücklich, dass es die Enge als Wohltat verspürte
und im Gegensatz zu den arroganten Märchenbüchern waren die anderen in der Tasche ziemlich redselig und in Feierlaune.
Ein Buch über Deutschlands Straßen, eines über eine Insel im hohen Norden und zwei dicken Wälzer, mit einer fantastischen Geschichte als Inhalt.

Und so kurzweilig unterhalten gelangte das Märchenbuch an seinen zukünftigen Bestimmungsort, dem Schloß der Glaskönigin.

Von dort aus sollen nun viele, viele Märchen erzählt und in gläserne
Kunstwerke umgewandelt werden.

Und wenn es niemand verloren hat, dann erzählt es auch noch heute.







Ja, ihr Lieben, hätte mir vor einem Jahr jemand gesagt, dass ich eines Tages wieder die Grimm-Märchen lesen würde, hätte ich demjenigen wohl eindeutig den Vogel gezeigt :-000000

Sooooooo können die Zeiten sich ändern.


Und da mein eigenes, fast vierzig Jahre altes Märchenbuch in den Tiefen des Kellers verschütt gegangen ist, habe ich mich auf die Suche nach einem Neuen gemacht und genau das gefunden, was ich mir vorgestellt hatte.

Ein Buch, in dem alle bekannten Märchen der Brüder Grimm mit
wunderschönen Illustrationen versehen sind.

Also - laß euch demnächst wieder in die Märchenwelt entführen !

***

Ein herzliches Willkommen an
Kippy Marrie und Katja

***



Ich wünsche euch allen ein
wunderschönes Wochenende

Manou